Der Berg ruft! Oder doch das Meer? Oder steht bei Ihnen ein Städtetrip an? Welches Urlaubsziel Sie auch ausgewählt haben – Sie sollten sich für alle Eventualitäten rüsten. Dazu gehört auch eine gut ausgestattete Reiseapotheke, um im Fall der Fälle eine zügige und sichere Wundversorgung zu gewährleisten. Wie es geht und was in den Koffer muss, lesen Sie hier!
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wundversorgung auf Reisen: So geht’s richtig!
Klar nicht alle Verletzungen kann man selbst versorgen. Unterschieden muss zwischen dem Schwergrad der Wunden. Allerdings ohne eine umfangreiche Reiseapotheke hat man noch mal die Möglichkeit schnell Erste Hilfe zu leisten.
Wann müssen Sie bei Wunden im Urlaub zum Arzt und wann nicht?
Grundsätzlich gilt: Ungefährliche Verletzungen können Sie auf Reisen meist selbst versorgen. Das betrifft nicht nur oberflächliche Wunden (beispielsweise Schürfwunden), sondern auch kleine Schnittverletzungen, Mückenstiche und Sonnenbrände. Tiefe oder stark blutende Wunden (zum Beispiel Platzwunden) gehören hingegen ärztlich versorgt.
Anleitung für die Wundversorgung auf Reisen
Je nach Art und Größe der Verletzung gilt es verschiedene Dinge zu beachten. Der Wundversorgung ist in allen Fällen jedoch eines gemein: eine sorgfältige Hygiene.
Die Standard-Wundversorgung läuft folgendermaßen ab:
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Reinigung:
Zunächst müssen Sie die Wunde von Verschmutzungen befreien. Das gelingt am besten mit klarem Wasser zur Wundspülung. Größere Fremdkörper wie Steinchen oder Splitter sollten Sie hingegen vom Arzt entfernen lassen.
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Desinfektion:
Ein Wunddesinfektionsspray wirkt antiseptisch und tötet etwaige Keime ab, die in die Wunde gelangt sind. Wichtig: Waschen oder desinfizieren Sie sich vorher gründlich die Hände – ist das auf Reisen unmöglich, nutzen Sie Einweghandschuhe aus Ihrer Urlaubsapotheke.
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Schutz:
Decken Sie die Wunde mit geeigneten Mitteln ab. Es bieten sich verschieden große Pflaster oder ein Druckverband an. Stark blutende Wunden versorgen Sie mit einem Druckverband, anschließend lagern Sie das betroffene Körperteil hoch und suchen schnellstmöglich eine Arztpraxis auf.
Achtung: Bei offenen Wunden besteht immer die Gefahr von Tetanus (Wundstarrkrampf). Die Krankheit verläuft auch heutzutage noch in 50 Prozent der Fälle tödlich! Überprüfen Sie deshalb rechtzeitig vor der Reise Ihren Impfschutz – er muss alle zehn Jahre erneuert werden.1
Unterschiedliche Behandlung für verschiedene Arten von Wunden?
Bei der Wundversorgung kommt es insbesondere auf Art und Schwere der Verletzung an:
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Schnittwunden:
Für oberflächliche Schnitte genügt eine Wundreinigung, dann können Sie ein Pflaster darauf kleben. Bei tiefen Schnitt- oder Stichverletzungen ist es besonders wichtig, den spitzen Gegenstand nicht aus der Wunde zu entfernen – sind Blutgefäße verletzt, drohen schwere Blutungen! Decken Sie die Stelle nur ab und suchen Sie umgehend eine Praxis auf.
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Platzwunden:
In kleineren Fällen stillen Sie die Blutung mithilfe eines Druckverbands. Bei größeren Verletzungen, die geklebt oder genäht werden müssen, heißt es ab zum Arzt!
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Bisswunden:
Hier ist eine gründliche Reinigung unerlässlich – im Maul befinden sich meist Keime, welche die Gefahr einer Infektion erhöhen. Bei Bissen von giftigen Tieren (zum Beispiel Schlangen) stellen Sie das verletzte Körperteil ruhig und desinfizieren die Wunde. Merken Sie sich das Aussehen des Tieres oder, wenn möglich, fotografieren Sie es und suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf. Beobachten Sie auch im Nachgang die Schwellung.
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Schürfwunden:
Oberflächliche lassen sich einfach mit klarem Wasser und einer Pinzette reinigen. Danach mit einem Wundspray desinfizieren und eine Wundheilsalbe auftragen. Tiefere Verletzungen sollten Sie vom Fachmann behandeln lassen.
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Verbrennungen:
Schwere Fälle sind ein Fall für den Mediziner. Je nach Grad und Größe der Verbrennung können Sie aber erste Hilfe durch Kühlen leisten – etwa mithilfe von lauwarmem Wasser oder feuchten Tüchern.
Gegen Sonnenbrand und Insektenstiche sollten Sie eine reizlindernde Salbe dabei haben – insbesondere bei Reisen in südliche Länder.
Tipps zur Wundversorgung: So heilen Verletzungen besser
Wenn Sie ein paar wenige Regeln beachten, können Sie Ihren Körper ganz einfach dabei unterstützen, sich selbst zu heilen.
Unsere besten Ratschläge für die Wundversorgung (nicht nur) auf Reisen:
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Feuchtigkeit:
Experten wissen, dass ein feuchtes Wundklima den Heilungsprozess fördert. So vermeiden Sie im Idealfall außerdem unerwünschte Narben.
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Ruhe:
Haben Sie Geduld – der Organismus braucht Zeit für die Regeneration. Daher gilt auch: Finger weg von sich bildenden Krusten! Kratzen Sie den Schorf nicht weg, er ist ein essenzieller Teil der Wundheilung.
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Schutz:
Wechseln Sie Verbände regelmäßig und vorsichtig. Um Hautirritationen durch Pflaster zu vermeiden, greifen Sie am besten zu solchen mit sanften Klebstoffen.
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Kleidung:
Achten Sie darauf, dass der Stoff nicht auf der Wunde reibt. Ideal sind leichte, luftige Klamotten – die haben Sie im Sommerurlaub wahrscheinlich sowieso im Gepäck!
Besonders wichtig für Reisen in wärmere Gefilde: UV-Schutz. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf die Wunde – auch hier hilft die richtige Kleiderwahl.
Was gehört in den Koffer zur Wundversorgung?
Eine gut gefüllte Reiseapotheke ist das A und O für jeden Urlaub – ganz egal, wohin es geht.
Diese Dinge sollten Sie für alle Eventualitäten dabei haben:
- Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen müssen
- Schmerzmittel
- Mittel gegen Verdauungsbeschwerden
- Allergiemittel
- Erkältungsmittel
- Sonnen- und Insektenschutz
- Augentropfen
- Fieberthermometer
Packen Sie zusätzlich unbedingt eine Grundausstattung für die Wundversorgung auf Reisen ein:
- Pflaster und sterile Wundauflagen in verschiedenen Größen
- Mullbinden sowie Wundschnellverbände
- metalline Auflagen für Brandwunden
- Einmalhandschuhe
- Desinfektionsmittel
- Schere und Heftklammern
Denken Sie zudem an wichtige medizinische Dokumente, die Sie im Urlaub brauchen könnten, wie beispielsweise Ihren Impf- und Allergiepass oder Diabetikerausweis.