Climeon: Viking Glory erhält System zur Energierückgewinnung

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Aktuell befindet sich die „Viking Glory“ noch in der Xiamen Ship Building Industry Co. Werft in China. Verbaut wird doch ein modernes System zur Energierückgewinnung aus dem Hause Climeon. Ein Plus für Viking Line und das Klima!

Climeon: Energy Recycling für die „Viking Glory“

Einst machte es das kleinere Schwesterschiff „Viking Grace“ vor und wurde als klimafreundlichstes Schiff der Welt nach ihrer Inbetriebnahme in 2013 ausgezeichnet. Die „Viking Glory“ wird mit dem System zum Energy Recycling bisher Erreichtes noch einmal toppen und dürfte problemlos die News der Branche beherrschen.

“Viking Glory“ wird dank Climeon zum klimafreundlichsten Schiff

Climeon hat sich bei der Entwicklung der Energy Recycling Systeme für die „Viking Glory“ selbst übertroffen. Es geht hier um ein System, das die News der Branche noch lange Zeit beherrschen wird.

Kurzum: Dieses Schiff, das als RoPax-Schiff konzipiert wurde (eine Mischung aus Fähre und Kreuzfahrtschiff), soll bis zu 10 Prozent weniger Treibstoff als das kleine Schwesterschiff benötigen, rund 4.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen verursachen und etwa 40 Prozent des Stroms, der für den Betrieb der Kabinen für Passagiere benötigt
wird, selbst produzieren können.

Die Viking Glory wird mit dem Climeon Heat Power System eines der klimafreundlichsten Passagierschiffe der Welt sein. (Foto: Viking Line)

Die Viking Glory wird mit dem Climeon Heat Power System eines der klimafreundlichsten Passagierschiffe der Welt sein. (Foto: Viking Line)

Wenn die neue „Viking Glory“ in Dienst gestellt wird, soll sie das klimafreundlichste Schiff der Welt sein, auf das jede Ship Building Industry und jede Company der Branche schauen wird.

Möglich wird dieses Ziel durch die Errungenschaften von Climeon, wobei das schwedische Unternehmen sowohl durch sein Heat Power System als auch durch das Energy Recycling System auf sich aufmerksam macht.

Climeon: Heat Power und Energy Recycling System lassen die “Viking Glory” zum leuchtenden Beispiel werden (Video)

Schon längst forschen auch andere Reedereien und so manche Company der Ship Building Industry an Möglichkeiten, wie der Seeverkehr nachhaltig werden kann.

Auch MSC Cruises arbeitet derzeit an Schiffen, die wie die MSC Virtuosa und die MSC Seashore deutlich weniger CO2 in die Luft bringen sollen. Mithilfe von Forschungsprojekten und internationalen Kooperationen werden diese Bemühungen vorangetrieben. Noch ist es aber Viking Line, die als Reederei die Nase vorn hat und schon längst für umweltfreundliche Schiffe gesorgt hat.

Video: Climeon & Viking Line

Zwei Systeme von Climeon kurz vorgestellt

Climeon setzt sein Heat Power System ein, um sauberen Strom zu erzeugen. Dabei werden die Prinzipien des Druckunterschieds genutzt, der sich zwischen kaltem und heißem Wasser ergibt. Hintergrund ist der Gedanke an die mögliche Nutzung der Abwärme, die auf Schiffen in großen Mengen entsteht und bisher nur unzureichend genutzt wurde.

Das Heat Power System von Climeon setzt auf die Mischung von Hoch- und Niederdruck, wobei jedes eingesetzte Modul des Systems aus bestimmten Komponenten besteht:

  • Verdampfer
    Dieser sorgt dafür, dass die Abwärme an ein internes Arbeitsmedium übertragen wird.
  • Turbinen-Generator-Paket
    Mithilfe dieses Pakets wird Wärmeenergie in Elektrizität umgewandelt.
  • Kühlsystem
    Es überträgt die Wärme aus dem Modul in den Kühlwasserkreislauf

Damit erfolgt der Einsatz eines Wärmekraftmoduls zur Nutzung der Motorenabwärme, wie es bereits bei der „Viking Grace“ der Fall war. Neu hingegen ist das Energy Recycling System, welches ebenfalls für mehr Umweltfreundlichkeit sorgt und Energie zurückgewinnen soll.

Beim Energy Recycling geht es aber auch darum, nicht nur die Abwärme zu nutzen, sondern auch die Abfallkälte. Diese wird in Fachkreisen als Waste Cold bezeichnet und fällt an, wenn das zum Antrieb des Schiffes benötigte Flüssiggas bei weniger als 160 °C gekühlt werden muss.

Viking Glory. Das Climeon System findet sich links oben. (Foto: Viking Line)

Viking Glory. Das Climeon System findet sich links oben. (Foto: Viking Line)

Es wird erst wieder in einen nutzbaren Zustand gebracht, wenn es verwendet werden soll. Diese Abfallkälte kann durch das System von Climeon für die Kühlung von Kühlräumen, Kühltheken und weiteren Einrichtungen oder Räumlichkeiten an Bord, die auf eine permanente Kühlung angewiesen sind, genutzt werden.

Weitere Innovationen der „Viking Glory“ (Video)

Die „Viking Glory“ glänzt aber nicht nur durch die eben genannten technischen Errungenschaften, sondern auch durch weitere, die in Zusammenarbeit mit diesen Firmen entstanden sind:

  • Deltamarin
  • Projektia
  • Wärtsilä
  • Almaco
  • ABB Marine

Die „Viking Glory“ ist ein Schiff der Super-Eisklasse 1A und wird mit einem Wärtsilä-Zweistoffmotor unterwegs sein. Zusammen mit dem ABB Azipod-Antriebssystem werden Manöver in kürzerer Zeit und mit weniger Energieverbrauch möglich sein. Das macht sich vor allem beim Manövrieren im Hafen bemerkbar, wenn das Schiff deutlich weniger Zeit zum Wenden benötigen wird.

Neben dem neuartigen Azipod-Propellersystem gilt als Neuerung auch der Betrieb mit LNG, der allerdings wie bei den Schiffen von MSC Cruises nur in dem Umfang der aktuellen Verfügbarkeit möglich ist. MSC merkte bereits an, dass eine Umstellung auf den alleinigen Antrieb auf LNG erst dann möglich sein würde, wenn genügend dieses alternativen Kraftstoffs verfügbar sei. Aktuell ist das leider noch nicht der Fall.

Die „Viking Glory“ setzt zudem auf ein intelligentes Heizungs- und Belüftungssystem. Dieses ist direkt an das Buchungssystem bekoppelt. Steht nun bei der Abreise fest, dass einige Kabinen nicht belegt werden konnten, werden dort Klimatisierung und Belüftung auf ein Minimalmaß heruntergefahren. Die News berichten bereits jetzt davon, dass es sich hierbei um ein bisher einzigartiges System handelt, mit dem die Energieersparnis an Bord deutlich verbessert werden kann.

Video: Viking Glory – vesillelasku

Zusammenarbeit in Europa

Climeon ist zudem an einem Projekt beteiligt, das in Europa in verschiedenen Unternehmen gemeinsam vorangetrieben wird. Es handelt sich dabei um das CHEK-Projekt, das von der Universität Vasaa aus Finnland ins Leben gerufen wurde. Dort soll es darum gehen, wie beim Climeon System möglichst hohe Mengen an CO2 einzusparen und damit die Umwelt von den Auswirkungen des Seeverkehrs zu entlasten.

An dem Projekt sind zahlreiche Unternehmen beteiligt, darunter:

  • Deltamarin
  • Cargill
  • World Maritime University Malmö
  • Climeon
  • HASYTEC
  • BAR Technologies
  • Silverstream Technologies
  • Wärtsilä
  • Lloyds Register
  • Climeon

Um das Projekt mit jeder Company weiterführen zu können, zahlt die EU Fördermittel aus dem Programm Forschung und Innovation. Vor allem die neuen Möglichkeiten der Abfallverbrennung, des Antifoulings auf Ultraschallbasis sowie Wasserstoffantriebe stehen im Fokus der Forschungen und sollen dazu beitragen, die Schifffahrt umweltfreundlicher zu gestalten. MSC Cruises ist hier federführend beteiligt und forscht nach neuen Technologien, die auch auf andere Unternehmen in der Branche übertragbar wären.

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